Oder: Besuch aus dem Wahlkreis
Berlin, 10. Oktober 2025
Das Bundespresseamt, kurz: BPA, ermöglicht es uns als Abgeordneten, mehrmals jährlich Menschen aus dem Wahlkreis nach Berlin einzuladen. Das heißt: alle Interessierten, die meine Arbeit einmal live kennenlernen möchten, erleben dann nicht nur den Bundestag sondern bekommen auch Einblicke in die Arbeit des Bundesrates und verschiedene historische Orte. Es ist also eine Bildungsfahrt mit Meet & Greet – und für mich als Abgeordnete eine richtige Freude, Gäste aus der Heimat zu empfangen. Die erste BPA-Fahrt war diese Woche zu Gast und hier bekommen Sie einen kleinen Einblick in das vielfältige Programm. Wenn auch Sie einmal mitfahren möchten, melden Sie sich gerne in meinem Büro, die nächste Fahrt ist im Frühjahr 2026 angedacht.
Herzliche Grüße
Nora Seitz MdB
Der frühe Vogel…
Die BPA-Fahrt startete um 6:30 Uhr mit der Zugfahrt von Chemnitz nach Berlin. Glücklicherweise fährt zweimal täglich ein IC durch, sodass die Reisegruppe halbwegs ausgeschlafen aber auf jeden Fall vollzählig am Ostkreuz in Berlin ankam. Dort wurde sie von einer Reisebegleitung des BPA in Empfang genommen und zum Bus gebracht, mit dem es dann zu den verschiedenen Programmpunkten weiterging.
Der erste Halt: Friedrichstraße, Tränenpalast. Die Ausstellung im Tränenpalast stellt die Geschichte der Teilung Deutschlands in Ost und West bis zur Wiedervereinigung in den Mittelpunkt. Besonders die ausgestellten Bilder und historischen Videoausschnitte vermitteln ein greifbares Gefühl für das Leben während der Teilung. Man bekommt vor Ort die Möglichkeit, einen Einblick in eine Zeit vor der Wiedervereinigung zu erhaschen, gerade auch wie es als sogenannte „Transitreisende“ von West nach Ost war. Der Tränenpalast wurde 1962 vom SED-Regime gebaut, um diese Reisenden zu kontrollieren, da der mit dem Gebäude verbundene Friedrichsbahnhof einer der wichtigsten Grenzübergänge war.
Ein Mitreisender bemerkte: „Als sogenannter „Transitreisender“, also als junger Westdeutscher, der vom Osten wieder in Westen wollte, hatte man ein mulmiges Gefühl beim Passieren des Grenzübergangs beim Bahnhof Friedrichstraße. Man schaute niemanden dort in die Augen.“
Warum es Tränenpalast heißt? Weil beim Abschied an dieser Stelle häufig viele Tränen flossen.
Weiter ging es dann zum Bundesrat. Das Informationsgespräch dort ermöglichte spannende Einblicke in die Historie sowie die Arbeit des Bundesrates, der in der öffentlichen Wahrnehmung oft „im Schatten des Bundestages“ steht. Besonders beeindruckte der Plenarsaal mit seiner ausgeklügelten Akustik.
Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Nächster Halt: Das Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht Vertreibung Versöhnung. Das Hauptthema dort ist die Zwangsmigration innerhalb Europas vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Es ist das erste staatlich geförderte Haus zum Thema Vertreibung deutscher Flüchtlinge; auf zwei Etagen beleuchten sechs Themeninseln vor allem Ursachen und Folgen von Flucht und Vertreibung. Das Dokumentationszentrum zeigt u.a. Schicksale von vertriebenen Deutschen z.B. aus Danzig, die vor der Roten Armee flohen. Die Ausstellung verdeutlicht, welche besondere und wichtige Bedeutung Zeitzeugen für uns haben. Fragen, die dabei im Mittelpunkt stehen: Was bedeutet es, Heimat zu verlieren? Wie und wann darf man an Vertriebene, vor allem deutsche Vertriebene, erinnern?
Eine Teilnehmerin der Gruppe meinte:“Mich hat die Ausstellung sehr berührt, gerade auch weil wir in der Familie selbst Vertriebene haben.“
Weil das ganz schön viel Input für einen ganzen Tag war, checkte die Gruppe im Anschluss ins Hotel ein und verbrachte individuell den Abend.
Ein Blick in den Bundestag
Am zweiten Tag der BPA-Fahrt ging es erst einmal durch Berlin. Eine Stadtrundfahrt durch das Regierungsviertel stand an, bevor es dann nach einem Mittagessen neben dem Brandenburger Tor gestärkt in den Bundestag ging. Nach dem Sicherheitscheck stand zunächst einmal der Besuch einer Plenarsitzung an. Eine knappe Stunde lang konnte die Gruppe den unterschiedlichen Vertreterinnen und Vertretern der Parteien bei ihren Beiträgen zum Thema „Migrationswende“ lauschen. Im Anschluss dann: der Austausch mit Nora Seitz. Im Dialog wurden viele spannende Fragen gestellt, zur Arbeit im Bundestag, zu den Ausschüssen und den Erfahrungen seit der Bundestagswahl. Besonders positiv wurde bemerkt, dass Nora Seitz trotz ihres politischen Mandats weiterhin in der Fleischerei mitarbeitet und im Wahlkreis präsent ist.
Bevor es zurück nach Chemnitz ging, gab es noch mehr von Berlin zu entdecken: Zum einen von oben beim Besuch der markanten Reichstagskuppel und zum anderen beim zweiten Teil der Stadtrundfahrt. Mit dem Bus fuhr die Gruppe durch Ostberlin, zur Eastside Gallery, durch Tiergarten und an wichtigen Denkmälern vorbei. Stets natürlich fachlich begleitet und erläutert. Um 18:30 Uhr fuhr dann der Zug zurück nach Chemnitz und mit wenig Verspätung kam die Reisegruppe müde, aber mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck, Zuhause an.
